14.10.1894 |
geboren in Enkhausen/Westfalen als eines von fünf Kindern eines katholischen Schumachers und kleinen Landwirtes. |
1913 |
Beginn des Studiums der Landwirtschaft, Geodäsie und Kulturtechnik in Bonn |
1914 - 1918 |
Kriegsdienst im 1. Weltkrieg, Kriegsfreiwilliger, (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve) |
1918 - 1923 |
Studium der Volkswirtschaft, des Verwaltungsrechts und des Boden- und Siedlungsrechts in Münster und Berlin. Abschluß mit dem geodätischen und großen kulturbautechnischen Examen |
1921 - 1923 |
Tätigkeit im ländlichen Siedlungswesen in Münster |
1923 - 1933 |
Geschäftsführer landwirtschaftlicher Organisationen in Berlin. Initiator des Zusammenschlusses der Klein- und Mittelbauernverbände zur "Deutschen Bauernschaft", deren Leitung er 1926 übernimmt |
1931 - 1933 |
Abgeordneter im Preußischen Landtag für die Zetrumspartei |
1933 |
Entlassung aus allen Ämtern durch die Nationalsozialisten |
1934 - 1935 |
Ermittlungsverfahren wegen Korruption und Untersuchungshaft. Das Verfahren wird nach über 20 Monaten eingestellt |
1937 - 1939 |
Tätigkeit im Bau- und Siedlungswesen |
1939 - 1945 |
Mitarbeiter des privaten Architektur- und Ingeniuerbüros Schlempp, das für den späteren Rüstungsminister Albert Speer und für die Organisation Todt dienstverpflichtet wird. Ab 1944 werden Bauten für das mit Zwangsarbeitern betriebene Raketenwaffenprogramm erstellt. Aus dieser Zeit ergeben sich spätere Vorwürfe gegen Lübke. |
1945 |
Eintritt in die CDU. Mitglied des von der britischen Militärregierung ernannten Provinziallandtages von Westfalen |
1946-1952 |
Ab Sommer Mitglied des Landtages von Westfalen und ab Oktober Landtagsabgeordneter von Nordrhein-Westfalen |
1947-1952 |
In der neu gebildeten nordrhein-westfälischen Landesregierung übernimmt er den Posten des Landesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. 1952 tritt er auf eigenen Wunsch zurück |
1949-1950 |
Mitglied des Bundestages und Vorsitzender des Agrarpolitischen
Ausschusses. Im Oktober 1950 legt er sein Bundestagsmandat nieder |
1953-1959 |
Erneut Mitglied des Bundestages. Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Kabinett Adenauer. Mitbegründer der "Grünen Pläne" zur Förderung der deutschen Landwirtschaft, um deren naturgegebenen und wirtschaftlichen Nachteile gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen auszugleichen. Beteiligung an der Entwicklung zum Gemeinsamen Agrarmarkt in der EWG |
1953 |
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn |
15.9.1959 |
Wahl zum Bundespräsidenten |
1959 - 1969 |
Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. |
6.4.1972 |
Heinrich Lübke stirbt in Bonn |
13.04.1972 |
beigesetzt in Enkhausen |
Während seiner Amtszeit als Bundespräsident versucht er dem Amt mehr politisches Gewicht zu verleihen und setzt sich für die Bildung einer Großen Koalition ein.
Besonderes Engagement zeigt Lübke bei der Unterstützung der Entwicklungshilfe für die sogenannte Dritte Welt.
Vor allem von Seiten der DDR wird Lübke wegen seiner Tätigkeit während des NS-Regimes scharf angegriffen. Auch in der Bundesrepublik wird Kritik laut.
Zum Ende seiner Amtszeit lassen seine gesundheitlichen Kräfte zunehmend nach. Er tritt drei Monate vor Ablauf der Wahlperiode als Bundespräsident zurück
letzte Änderung am 04.11.2004